4.6.3.2 Informationsressourcen in öffentlichen Bibliotheken

Bibliotheken sind nicht nur eine Wallfahrtsstätte für ausgewiesene Leseratten, sondern auch ein Ort, an dem sich viele Nachschlagewerke über dieses und jenes finden. Und zwar nicht nur in traditioneller gedruckter Form wie beispielsweise Zeitschriften (z.B. SPIEGEL) und Zeitungen oder Lexika, sondern vieles eben auch auf modernen Speichermedien wie CD-ROM oder gleich in Datenbanken, die man (nur) Online anzapfen kann. In öffentlichen Bibliotheken ist die Nutzung solcher Dienste meist kostenlos. Je nachdem, was und wozu man was sucht, ist ein Weg in eine große Bibliothek, z.B. in eine Universitäts- bzw. Staatsbibliothek sinnvoll oder der gezielte Besuch in einer Fachbibliothek angebracht. Etwa die Rechtsbibliothek eines juristischen Fachbereichs an einer Uni. Oder die Bibliothek an einer Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege, an der sich Studierende auf einen Job im öffentlichen Dienst (gehobener und höherer Dienst) vorbereiten, weshalb man dort praktisch alles an offizieller Literatur, an halbamtlichen Quellen und auch an so genannter Grauer Literatur finden kann. Alles Dinge, die die Funktionsweisen der verschiedenen »Systeme« in der öffentlichen Verwaltung (Polizei, Steuerverwaltung/Finanzamt, Gerichte und Rechtswesen ganz allgemein usw.) erklären, belegen und teilweise auch analysieren. Und dies immer mit dem vorrangigen Zweck, Studenten auf ihr Arbeitsleben in eben solchen Systemen vorzubereiten. Genau deshalb kann man an einem solchen Ort eine Art von literaturmäßigem Crashkurs zur Einarbeitung in ein bestimmtes Sach- oder Behördensystem fahren.

Ein zweiter Dienst, den Bibliotheken anbieten: Fachkundige Bibliothekare beiderlei Geschlechts sind oft lebende Lexika, insbesondere in Fragen, wo man was finden kann. Auf dieses (kostenlose) Experten-Know-how sollte man nicht verzichten. Insbesondere auch deshalb, weil das Know-how und die Bereitschaft, zu helfen, in der Regel von praktisch allen unterschätzt wird. Bedeutet: Spricht man einen solche Bibliotheksperson gezielt an, sieht diese sich in ihrer Wertschätzung bestätigt und wird vor Hinweisen und Tipps nur so sprudeln.

Nicht zu unterschätzen sind auch die (Fach-)Bibliotheken von Verbänden, wissenschaftlichen Institutionen oder Parlamenten oder auch von Watchdog- Organisationen (z.B. Greenpeace). Am besten besorgt man sich einen lokalen Bibliotheksführer, der nicht nur Namen und Adressen sowie Öffnungszeiten vorhält, sondern auch die so genannten Sigel-Nummern gelistet hat, unter der jede Bibliothek in Deutschland geführt wird. Sucht man in überregionalen oder nationalen Katalogen, so wird häufig als Fundort nicht der Name der Bibliothek ausgewiesen, sondern die dazugehörige Sigel-Kennzeichnung.

Und  noch ein Hinweis: Inzwischen sind praktisch alle Kataloge (so genannte OPAC’s – Open Public Access Catalogue) nicht nur digital in der Bibliothek selbst verfügbar, sondern immer häufiger direkt auch online ansteuerbar. Mittels der digitalen Suche nach Namen oder Begriffen bzw. Themen wird das Auffinden geeigneter Materialien immer komfortabler und schneller.

Spätestens hier wird man auch auf Suchmaschinen deutscher Bibliotheken aufmerksam gemacht. Etwa bei der Suche nach spezifischen Artikeln aus Fachzeitschriften, die sich über

aufspüren lassen.