Kooperationen mit Kollegen – Ergänzung zu Kapitel 7.3

Mit „Kollegen“ sind – selbstverständlich – alle gemeint, egal welchen Geschlechts, dies nur zur Klarstellung.

„Kooperieren“ bedeutet immer auch: Man muss selbst bei einem gemeinsamen Ziel

  • unterschiedliche Vorstellungen über die Wege dorthin
  • und dies konkret im Detail

unter einen Hut bringen. Was dabei notwendige Essentials sein können, ist im Buch auf S. 231f beschrieben. Hier sollen dazu einige Fallbeispiele Zeugnis abgeben. Denn es war schon immer eine ausgesprochen empfehlenswerte Strategie. Vier Augen sehen mehr als zwei und ähnlich verhält es sich mit den Ohren. Wenn zwei HIrne über ein Problem brüten, dann kommt die Lösung meistens schneller und oft ist sie dann auch origineller. Und man kommt arbeitsteilig auch rascher zum Ziel, meistens jedenfalls. Egal wie: Genau dies sollen einige Fallbeispiele demonstrieren:

Beispiel 1: Überregionale Tageszeitung und Fachblatt, ergänzt um Presseagentur und Lokalzeitung. Konkret: Süddeutsche Zeitung und Kicker, dpa und Ruhr-Nachrichten in Sachen Borussia Dortmund

Beispiel 2: Zwei überregionale Tageszeitungen: Süddeutsche Zeitung und Frankfurter Rundschau: Der vergessene Krieg in Tschetschenien

Beispiel 3: Fernsehformate in Europa: Problem BSE Ende der 90er Jahre

Beispiel 4: Internationale Zusammenarbeit. Konkret: Stephen GREY’s Recherchen zu den „Renditions Flights“ der CIA weltweit

Selbst bei guter Vorbereitung und Koordination einer solchen Kooperation: Probleme gibt es (meistens) immer. 2 Kategorien von Problemen lassen sich dabei unterscheiden:

  • vorhersehbare
  • nicht vorhersehbare.

Für vorhersehbare Probleme gibt es natürlich auch Lösungen, die man vorher implementieren kann. Und sollte. Bei nicht vorhersehbaren Schwierigkeiten muss man improvisieren, wenn man nicht auf Erfahrungen in solchen Fällen zurückgreifen kann. In solchen Fällen ist Kreativität und schnelles Handeln gefragt. Je größer die Motivation, der konkrete Wille oder auch der Druck zur Einigung ist, umso eher und schneller lässt sich auch diese Art von unvorhersehbaren Schwierigkeiten meistern. Auch unter Journalisten, die – außerhalb eines solchen Kooperationsprojektes – natürlich Konkurrenten sein können.

Egal wie: Seit 2011 haben sich weitere Kooperationsprojekte ergeben:

  • Offshore-Leaks (NDR, SZ und viele andere Partner im Ausland)
  • Geheimer Krieg (NDR, SZ)
  • Mafia in Deutschland (WDR, SPIEGEL ONLINE, Funke-Gruppe in Essen: WAZ)
  • der erweiterte Rechercheverbund von NDR und SZ um den WDR, alle unter der Leitung von Georg MASCOLO (vormals DER SPIEGEL)

In der Zeitschrift message, Ausgabe 3/2014, sind einige dieser neueren Projekte skizziert. Allerdings nur grob im Ansatz und die (journalistisch gehaltenen) Berichte (sechs an der Zahl und dies auf 17 Seiten) sind auch nicht online. Man muss sie ggfs. in der Printausgabe nachlesen.

Über weitere und andere Projekte soll zu gegebener Zeit regelmäßig berichtet werden: über die Ziele und die Erfahrungen dabei. Deshalb werden weitere Hinweise auf derlei Kooperationen gerne entgegen genommen unter mail@johannesludwig.de – Betreff: Kooperationen