Research Toolbox Deluxe – vorgestellt vom Initiator Marvin OPPONG

Research Toolbox Deluxe: Ein Tool aus mehreren Tools

Die „Research Toolbox Deluxe“ ist ein Tool, das von sich aus eine bestimmte Anzahl von Websites auf einmal nach einem Suchbegriff durchforsten kann. Es eignet sich am besten für Recherchen nach Namen von Unternehmen, Organisationen, Institutionen oder Einzelpersonen, theoretisch aber für jeden beliebigen Suchbegriff.

Manuelle Recherche:

Wenn man gute Rechercheergebnisse erzielen willen, sollte man immer möglichst viele, aber gleichzeitig gute Quellen einbinden. Normalerweise müsste man bei einer Recherche, bei der man zum Beispiel schauen möchte, ob eine Firma im Bundesanzeiger und in drei anderen Firmendatenbanken verzeichnet ist, händisch jede dieser Webseiten in einem neuen Tab öffnen und dort den Begriff nachschlagen. Die Research Toolbox Deluxe nimmt einem diese Arbeit ab. Man muss den Suchbegriff nur ein Mal eingeben und erhält die Ergebnisse vieler verschiedener Seiten und Datenbanken wie dem Bundesanzeiger oder Wikipedia übersichtlich aggregiert angezeigt. Dies bedeutet Vereinfachung und Beschleunigung der Recherche und größere Ausbeute, da Quellen durchsucht werden, bei denen man sich sonst nicht die Mühe machen würde, sie jedes Mal auch mit zu durchsuchen.
Die Research Toolbox Deluxe ist aus der Bequemlichkeit entstanden, ein und denselben Suchbegriff nicht auf zig Webseiten eingeben zu müssen.

Funktionsweise und Benutzung:

Zunächst gibt man den Suchbegriff in das Suchfeld ein. Welche Quellen man durchsuchen möchte, kann man in einer Liste von Webseiten mit Hilfe von Checkboxen auswählen. Die Checkboxen kann man einzeln an- und wegklicken, mit dem Button „Select all“ alle auf einmal anklicken oder mit dem Button „De-Select all“ alle abwählen.
Der Vorteil der neuen Toolbox: auf einer einzigen Seite werden alle Suchergebnisse übersichtlich untereinander aufgelistet. Und so sieht das dann aus – Beispiel Eingabe „Daimler“:

Search_Toolbox_Beispiel180914-680px

Quellen:

Die Zahl der berücksichtigten Quellen der Research Toolbox Deluxe liegt derzeit bei 15. Dazu gehören

  • google.de
  • Wikipedia
  • die Zeitungssuchmaschine „Paperball“
  • firmenwissen.de
  • der Bundesanzeiger
  • der Förderkatalog des Bundes
  • wer-liefert-was.de
  • wer-zu-wem.de
  • taz Parteispenden-Watch
  • und andere.

Zu den durchsuchten Quellen gehören aber auch beispielsweise

  • die Markenrecherche des „DPMAregister“ des Deutschen Patent- und Markenamtes. Die Toolbox durchsucht damit vollautomatisch alle eingetragenen Marken seit Oktober 1894, einen Ausschnitt der zurückgewiesenen und zurückgenommene deutschen Marken, Gemeinschaftsmarken des Harmonisierungsamtes für den Binnenmarkt und international registrierte Marken der Weltorganisation für geistiges Eigentum. Die meisten Produkte sind heute als Marke registriert. Im „DPMAregister“ findet man als recherchierender Journalistz.B. auch zurückgewiesene Marken von Fernsehsendern oder den Namen des Hausanwalts von großen Firmen.
  • Durchsucht wird von der Research Toolbox Deluxe auch das Finanztransparenzsystem der EU. Das Financial Transparency System (FTS), das es erst seit 2011 gibt, ist unter Journalisten wenig bekannt. Es umfasst Zahlungen der EU-Kommissionsdienststellen, EU-Delegationen im Ausland und der EU-Exekutivagenturen sowie die Ausgaben des Europäischen Entwicklungsfonds. Seitdem 2013 das FTS vom Datenumfang her ausgeweitet wurde, umfasst damit jetzt auch die Research Toolbox Deluxe Informationen zu öffentlichen Aufträgen der EU, Ausgaben für externe Sachverständige oder Preisgeldern.
  • Die Research Toolbox Deluxe durchsucht auch die weltgrößte freie Firmendatenbank OpenCorporates. In ihr sind Informationen über 55 Millionen Firmen in 75 Jurisdiktionen weltweit von Aruba bis Wyoming gespeichert. Über die Toolbox findet man so auch Briefkastenfirmen auf den Bahamas oder eine Walmart-Firma in Rumänien.

Preise:

Für die dauerhafte Nutzung der Research Toolbox Deluxe kann ein kostenpflichtiger Zugang erworben werden. Wir bieten jedoch einen Gratis-Tageszugang an. Um den Zugang zu erhalten, muss man sich lediglich mit einer E-Mail-Adresse anmelden und kann dann einen Tag lang kostenlos die Toolbox für seine Recherchen nutzen.

Technik:

Die aktuelle Version der Research Toolbox Deluxe läuft auf allen Browsern von Firefox über Chrome bis Opera. Die Weboberfläche der neuen Toolbox ist mit seinem Responsive-Design Smartphone- und Tablet-geeignet. Das Suchfeld ist case sensitiv. Die Benutzeroberfläche basiert auf Bootstrap, das Backend auf WordPress und ist leicht zu bedienen.

Historie:

Die Research Toolbox Deluxe ist eine Kreation von Jan Mechtel, dem Gründer und Geschäftsführer von Veodin Software und meiner Wenigkeit. Den Namen Research Toolbox Deluxe hat sich Jan aus Spaß für den Übergang überlegt. Er klingt zwar protzig, hat aber keine tiefere Bedeutung und wurde einfach beibehalten.

Die Ursprungsversion Research Toolbox Deluxe arbeitete im Jahr 2011 auf Basis des Firefox-Add-ons iMacros. Mit dieser kann man sogenannte Makros aufnehmen und Routine-Aufgaben automatisieren. Man kann mit iMacros z. B. programmieren, dass der Browser:

  1. einen Tab öffnet
  2. auf die Webseite google.de geht
  3. dann einen Suchbegriff eingibt und „Enter“ drückt.

Die erste Version der Research Toolbox Deluxe öffnete nacheinander sieben verschiedene Webseiten und gab dort jeweils den zuvor definierten Suchbegriff ein. Der Nachteil der Research Toolbox Deluxe in ihren Ursprüngen war, dass sich eine Vielzahl von Tabs in schneller Abfolge im Browser öffnete. Das konnte geöffnete Tabs ohne Nachfrage schließen, dauerte eine Weile, benötigte Rechen- und Grafikleistung und konnte den Browser überlasten. Wenn ungeübte Nutzer in der Abfolge aus Versehen irgendwo hineingeklickt haben in der Abfolge, wurde der Vorgang unterbrochen und musste neu begonnen werden. Außerdem musste man nicht nur über den Firefox-Browser verfügen, sondern auch iMacros installieren. Die notwendige Installation von iMacros, die Beschränkung auf Firefox sowie gelegentliche Probleme mit Apple-Rechnern stellten eine Hürde für unsere frühen Nutzer, zu denen ein bekanntes Politmagazin gehörte, dar. Etwas Neues, Besseres musste her.

Jan Mechtel überlegte sich in der Folge einen neuen technischen Ablauf für die Toolbox, das auf „AJAX“ und „headless browsing“ basiert. „AJAX“ steht für die Programmiersprachenfamilie Asynchronous JavaScript and XML. „AJAX“ ermöglicht asynchrone Datenübertragung zwischen einem Browser und einem Server. „Headless browsing“ beschreibt den Vorgang, dass ein Server Webseiten abruft als wäre er selbst ein menschlicher Internetnutzer und die Ergebnisse weiterverarbeitet. Nach dem Einrichten der neuen Technik durch Jan Mechtel, setzte der Bonner Informatiker Saiful Islam Nipo von April 2013 bis August 2013 die meisten der durchsuchbaren Quellen der zweiten Version der Research Toolbox Deluxe um.

Wir wünschen allen Nutzern viel Erfolg und Freude bei der Nutzung!