Internationale Kooperationen: nützliche Adressen – Ergänzung zu Kapitel 7.3

Europa

Der beste Überblick über investigative Netzwerke, Einrichtungen oder Zentren für Investigativen Journalismus in Europa findet sich auf der Website der gemeinnützigen Institution www.journalismfund.eu, die Recherchen cross border fördert und schon viele grenzüberschreitende Recherche- und Veröffentlichungsprojekte initiiert und mit Geld unterstützt hat. Dort findet sich die Unterseite „The investigative Journalism Community„: Alles ist gelistet und verlinkt. Einschließlich der seit 2001 alle zwei Jahre stattfindenden Konferenzen des Global Investigative Journalism Networks.

In Deutschland ist es natürlich das netzwerk recherche, das entsprechende Aktivitäten bündeln möchte und alljährlich eine in Hamburg in den Räumen des NDR stattfindende Jahresversammlung durchführt – mit dem gesamten Spektrum aller möglichen Aspekte rund um das Thema „Recherche“: www.netzwerk-recherche.de. Bzw. auch unter www.nrch.de aufrufbar.

 

USA

Dort ist es die Vereinigung Investigative Reporters & Editors (IRE), in der die meisten ernsthaft recherchierenden US-Journalisten Mitglied sind: www,ire.org. Das IRE gibt Newsletter heraus, unterhält eine Datenbank mit Rechercheprotokollen, veranstaltet Konferenzen, Weiterbildungsseminare, unterhält das Projekt NICAR – National Institute for Computer-Assisted Reporting, über das man auch an Datenbestände herankommen kann. U.a.m. In der Datenbank kann man auch KollegInnen weltweit suchen: nach Namen, Fach- und Sachgebieten und Regionen bzw. Ländern. Die meisten Vorteile hat man als eingetragenes IRE-Mitglied.

 

International

Empfehlenswert ist es, sich auf der GLOBAL-L@LISTS.REPORTER.ORG – Mailing-Liste einzutragen: unter www.reporter.org. Sie wird betreut vom IRE. Auf der Homepage finden sich über 50 weitere Vereinigungen und Mailing-Listen sowie Adressen von rechercherelevanten Institutionen weltweit. E-Mailadresse: GLOBAL-L-request@LISTS.REPORTER.ORG

Auf der hier empfohlenen Mailing-List kann man Anfragen Hilfeersuchen an andere KollegInnen weltweit stellen. Oder Kooperationspartner suchen.Und man erhält auch Antworten, Hinweise und Tipps.

 

Ebenfalls interessant und nützlich kann die FoME-Mailing-Liste sein, die vom FORUM medien und entwicklung betreut wird. Sie berichtet über internationale Aktivitäten von Personen (z.B. Journalisten) und Institutionen, die die Medien(kompetenz) und die Zivilgesellschaft in anderen Ländern voranbringen wollen. Selbst wenn diese Aspekte nicht im Fokus der eigenen Arbeit oder des Interesses stehen, ist die regelmäßige Kommunikation über derlei Entwicklungen äußerst aufschlussreich, wenn man den Blick aufs Internationale gerichtet hat.

 

Ziemlich neu hat sich das Netzwerk www.hostwriter.org aufgestellt. Die Idee: „find a story, find a colleague, find a couch.“ Konkret kann man über eine Datenbank KollegInnen nach Ländern und Fachgebieten suchen, um entweder einen Recherche- und Veröffentlichungspartner zu finden, Ideen und Tipps auszutauschen oder nach einer günstigen Unterbringungsmöglichkeit (z.B. im Ausland) zu fragen. Im Juli 2014 zählte das Netwzerk bereits über 500 Mitglieder weltweit.

 

Recherchereisen, aber auch „Pressegespräche“ in anderen Ländern organisiert das journalists network, das v.a. auch darauf achtet, dass bei solchen journalistischen Expeditionen jeweils regionale Ansprechpartner mit von der Partie sind, die im Zweifel nicht nur übersetzen (können), sondern die v.a. Land & Leute und die spezifischen Besonderheiten vor Ort kennen.

 

Eine weitere Institution stellt „100 Reporters – New Journalism for a New Age“ dar: www.100r.org. Hier sind ebenfalls Journalisten aus allen Herren Ländern organisiert, die man nach Kontinenten und Großregionen suchen kann. Und auch hier kann man sich für einen Newsletter eintragen.

 

Das Center for Public Integrity mit Sitz in Washington/DC veröffentlicht regelmäßig einen Newsletter, der über wichtige Trends und Vorgänge informiert: www.publicintegrity.org.

An gleicher Anschrift ist auch das Office des International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) untergebracht: www.icij.org. In diesem (Dach)Verband tummeln sich 185 „Investigative“ aus über 65 Ländern weltweit, die sich als das „The World’s Best Cross-Border Investigative Team“ bezeichnen. In diesen Spitzenverband kann man nicht so einfach Mitglied werden: Man wird ‚berufen‘.
Diese Organisation ist eines der Projekte des Center for Public Integrity. Auch das ICIJ gibt einen Newsletter heraus. Unter der Leitung des ICIJ ist auch das Projekt „Offshore-Leaks entstanden.